Rückblick KW33 - Schlaf und Fußball

Das selbst ein mittelmäßiger Urlaub ein großartiger Urlaub ist bzw. war, merkt man dann, wenn man mal eine Woche wieder arbeiten war, man zu wenig Schlaf hatte und der Sommer mit riesigen Schritten flüchtet. Ich schau dann mal, wann ich wieder frei machen kann. 

Schlaf

Apropos zu wenig Schlaf. Für die Produktivität sind 6 Stunden Schlaf pro Nacht genauso schlimm, wie wenn man gar nicht schläft. Da kann ich jetzt wohl einpacken. Oft fühlt es sich auch tatsächlich so an.

Fußball

Nun zu den erfreulichen Dingen. Die Bundesliga startete letztes Wochenende in ihre neue Saison. Ich habe genau ein Spiel gesehen - nämlich das Leverkusener. Irgendwie bin ich mit wenig Begeisterung an den ersten Spieltag gegangen und dies schlug sich dann in der Anzahl an gesehenen Spielen nieder. Nicht einmal die Zusammenfassungen habe ich angeguckt, was dann noch außergewöhnlicher ist. Krude Übertragungszeiten, Live-Fußball in fünf verschiedenen TV-Paketen, Transfer-Schnickischnacki um Spieler X und Spieler Y und die vergangene eher enttäuschende Saison aus Fansicht, ließen sich mich relativ gefühlskalt am letzten Wochenende den Fußball betrachten.

Immerhin wurde mir dann doch wärmer ums Herz, als ich die Leverkusener 1:3 gegen Bayern München verlieren sah. Nicht wegen des Ergebnisses, sondern weil Bayer tatsächlich Fußball spielte, sich gar mehr Chancen spielte und über weite Strecken des Spiels die bessere Mannschaft war. Zurück blieb ich in der Hoffnung, dass nun alles besser wird und man wieder einen gepflegten Ball der Werkself sehen darf, aber das zarte Pflänzchen der Hoffnung muss noch schwer gepflegt werden. Schon nächstes Wochenende könnte ein plumper Greenkeeper gegen Hoffenheim alles zerstören. 

Überraschend oder ausgerechnet gefielen mir zwei Männer gut, die bei mir auf der Skeptikerliste für den Abschuss standen. Admir Mehmedi titulierte ich vor dem Spiel, als Spieler mit fehlender Einstellung. Nach dem Spiel musste ich zugeben, dass davon nichts zu sehen gewesen war und er sogar eines der schönsten Tore des Spieltags schoss. Ob dies ein Verdienst des anderen Mannes ist, den ich mit Argwohn beobachte, lässt sich noch nicht sagen, aber Trainer Heiko Herrlich machte auf mich einen richtig wachen und aufgeweckten Eindruck. Er schien die Mannschaft gut eingestellt zu haben, sie ließ sich auch durch drei Gegentreffer nicht vom Kurs abbringen, Herrlich baute zwischenzeitlich um und auch dies fruchtete. Er dirigierte vom Spielfeldrand, baute Spieler auf und trieb an. Vielleicht genau das, was die geschundene Seele einiger Bayer-Spieler gerade braucht. Wir sprechen uns nächste Woche wieder.

Laufen

Vom Umfang mit knapp 60 Kilometern liegt eine gute Woche hinter mir. Nachdem ich die Woche davor mit einem 18-Kilometer-Tempolauf beendete, ging es langsam in die neue Woche. Das größte Problem sind derzeit weniger die Läufe, sondern meine Blasen an den Fersen. Neue Schuhe plus das Bergauf-Bergab des Urlaubs haben die komplett ruiniert. Ohne Blasenpflaster geht da nix. 

Samstag geht es nach Altenberge zum Altenberger Berglauf. 131 Höhenmeter auf 5 Kilometern stehen auf dem Programm. Mal gucken, ob die 3000 Höhenmeter der letzten 4 Wochen was gebracht haben. Ziel unter 20 Minuten bleiben und unter die Top-5 kommen. 

Übrigens gibt es alles zum Laufen jetzt auch auf meinem neuen Instagram-Account

Feminismus

Ich dachte, dass man darüber nicht mehr sprechen müsste, aber weit gefehlt. Nils Bokelberg darüber, warum er Vater und Feministin ist. Büschn platt, aber trotzdem ein büschn gut. 

Henri Cartier-Bresson

Schon mal Bilder von ihm gesehen? Schon mal gefragt, warum die Bilder so perfekt komponiert wirken? Das könnte ein Grund sein, oder man liest die Kommentare

Serien

Game of Thrones. Die siebte Staffel ist toll, nervt aber auch hart, weil der Umgang mit der Zeit relativ willkürlich erscheint.

Defenders. Ordentlicher Start, gerade auf der Hälfte angekommen. 

Bücher

Vier Bücher vorbestellt für den Rest den Jahres. Auf den Meyerhoff freue ich am meisten. 

Was war sonst noch?

Kindergeburtstag gefeiert. 4 Jahre. Wow. Das geht echt schnell. 

Film für den Treetop-Adventure-Club gedreht. Mehr in Kürze. Bild siehe oben.

Bei den Eltern einen Router installiert. In 5 Minuten. Alles hat funktioniert. Heute auch noch. WTF?????

Vor 4 Wochen Hochzeitsshooting gehabt, letzte Woche Bilderabgabe, Paar hochzufrieden und glücklich. Puh. 

Zum Anschauen

Menschliche Schicksale aus der Flüchtlingskrise

 

 

 

Herrlich(-keit) in Leverkusen

Heute morgen entdeckte ich auf der Facebook-Seite von Bayer Leverkusen eine alte Autogrammkarte von Heiko Herrlich. Das Haar noch lockig und ungezähmt auf den Schultern tragend. Es warf mich komplett zurück in meine Kindheit, denn genau diese Autogrammkarte besaß ich auch. Es war glaube ich das letzte Mal, dass ich bei Bayer nach solchen Karten fragte und ich weiß gar nicht, wie ich auf die Idee kam, mir Autogrammkarten dort zu bestellen.

Ich war damals großer Rüdiger-Vollborn- und Christian-Schreier-Fan und als meine Leid-enschaft für den damals mausgrauen Verein entfacht wurde, entdeckte ich irgendwo die Adresse von Bayer Leverkusen. Vielleicht im Kicker-Saison-Heft? Ich weiß es nicht mehr. Auf jeden Fall wollte ich wohl ein Autogramm von den beiden Spielern. Ich schrieb einen guten alten Brief an die gefundene Adresse und tatsächlich - Wochen später bekam ich einen dicken Briefumschlag mit Autogrammkarten. Nicht nur von Vollborn und Schreier, sondern tatsächlich von der ganzen Mannschaft.

Ich war begeistert und meine Freunde auch. Also sie nicht von den Autogrammkarten der Bayer-Spieler, sondern dass man beim Herzensverein solche Karten bekam. Also liefen bald alle mit Autogrammkarten durch die Klasse und man verglich die Anzahl der Länderspiele oder die Anzahl der Kilos, die sie über den Fußballplatz spazieren führten (Weshalb ist das eigentlich wichtig?). 

Zurück zum Anfang. Auch die Herrlich-Karte war irgendwann in meinem Besitz. Ich fand nie einen positiven Ansatzpunkt zu ihm. Er war immer der komische langhaarige Kauz, entflohen aus irgendeiner Bon-Jovi-Coverband. Den Durchbruch schaffte er in Leverkusen nicht. Sechs Tore in 75 Spielen waren eher enttäuschend. 

Nun ist er in Trainer in Leverkusen. Was das bedeutet, kann man nur erahnen. Die ganz großen Mannschaften hat er noch nicht trainiert, mit seinem letzten Verein stieg er in die zweite Bundesliga auf. Dort trainierte er schon mal den VfL Bochum, wo er jedoch am vorletzten Spieltag entlassen wurde. Wenn es eh schon nicht läuft und man am vorletzten Spieltag entlassen wird, klingt das doch sehr komisch. Insgesamt war sein Auftritt in Bochum nicht der glücklichste. 

Beim Jahn lief es dann besser und das, was er dort auf seiner Antritts-PK versprochen hat, sofern man das aus der Entfernung beurteilen kann, hat er eingehalten.

Wenn dies in Leverkusen dann auch so eintritt - toll. Nach oben keine Grenzen, so seine Aussage. Es gilt ein junges Team wieder aufzubauen, die unbestreitbare Qualität des Teams herauszukitzeln und eine Spielphilosophie zu entwickeln, die nicht nur auf einem taktischen Konzept beruht. Man darf gespannt sein. Ich hoffe auf jeden Fall, dass er sich als Trainer mehr in mein Leverkusener Fanherz einbrennt, in positiver Hinsicht, als dass er das als Spieler geschafft hat.

PS. Überraschend halten sich die Medien in der Bewertung der Personalie Herrlich noch schwer zurück. So richtig schlau scheint man aus Herrlich und dem Schachzug von Völler und Co. nicht geworden zu sein. Abwarten.