Rückblick KW29-2017 - Hundesorgen, Hausbesitzersorgen, Trainersorgen

Ein Anblick des Jammers. Der Schreck steht ihr noch ins Hundegesicht geschrieben. Es ist jetzt drei, vier Wochen her, dass wir mit unserer Hündin Tuija im Venner Moor gewesen waren. Tuija flitzte in rasenden Tempo mit ihrem Hunde-Kumpel Django auf den Stegen herum, die durch das Gebiet führen. Es war nass und nach längerer Zeit endlich wieder etwas kühler, was bei den Hunden zu ausgesprochener Ausgelassenheit führte. Django preschte immer vorne weg, Tuija hinterher. Dann kamen die Hunde auf die Idee ins Moor zu springen, was für Leichtgewicht und Langbeiner Django unproblematisch endete, für Tuija aber irgendwie nicht. Die Kinder lachten, wir lachten, bis wir mit Entsetzen feststellten, dass der Hund sich in Schockstarre befand und langsam in der Pampa versank. Dann hieß es für uns zur Rettung schreiten, was glücklicherweise auch mit etwas Mühe gelang. Der Hund war für den Rest des Tages nicht mehr derselbe. Das Foto entstand direkt nach der Rettung (Foto wird im RSS-Feed evtl. nicht angezeigt).

Hausbesitzersorgen

Das Haus in dem ich wohne hat ein Problem. Wie schwerwiegend dieses ist, kann keiner so genau sagen. Ein Statiker formulierte es so: "Es wird wohl nicht zusammen fallen!" Was ja schon mal ganz beruhigend ist. Trotzdem tun sich an allen möglichen Stellen Risse im Mauerwerk auf. Hauptsächlich Setzrisse. Die entstehen normalerweise, wenn ein Haus neu ist und nicht bei einem Haus, dass schon vierzig Jahre auf dem Buckel hat. Also muss sich irgendwie etwas verändert haben. Ein Grund könnte das Absenken des Grundwasserspiegels sein - dies könnte sich zum Beispiel dadurch bestätigen, dass gerade in diesem trockenen Sommer die Risse vermehrt aufgetreten sind. Das wird aber wohl nur ein Teil der Erklärung sein. Der Nachbar meinte, dass es vielleicht am Bergbau läge. Man muss dazu sagen, dass sich das Haus im Münsterland befindet und nicht im Ruhrgebiet. "Doch, doch - hier sind Gruben - das kann man googeln", versuchte er mich zu überzeugen.

Also habe ich mich hingesetzt und Google bemüht. Beweise für die Aussage des Nachbarn gibt es nicht, dennoch war es eine interessante Recherche. Denn - ein paar Kilometer von hier wurde zum ersten Mal Strontianit entdeckt. 

"Münster. In unserer Nähe, bei Nienberge [ ... ], findet sich ein Mineral, (das) aus reinem krystallisirten kohlensauren Strontian besteht, welcher im Handel einen beträchtlichen Werth besitzt, indem [ ... ] das Pfund zu 2 Thlrn. verkauft wird. [ ... ] Am Sichersten kann es erkannt werden, wenn ein erbsengroßes Stückchen in Salzsäure aufgelöst, die Auflösung mit Weingeist versetzt und sodann angezündet wird. Der Weingeist brennt, im Fall es kohlensaurer Strontian war, mit lebhaft carminrother Flamme" (Berlinische Nachrichten 1834). (Quelle)

Dieser Fund hatte zunächst keine großen Auswirkungen, erst als ein Unternehmen mit Hilfe des Kristalls Zucker aus Rüben gewann, entstand so etwas wie ein Goldrausch im Münsterland, der jedoch nur gute zehn Jahre anhielt. Die meisten Gruben entstanden im südlichen Münsterland, also doch etwa 50 Kilometer von hier entfernt und wie tief sie waren und wie lang ihre Gänge gewesen sind, ließ sich auch erst einmal nicht herausfinden. Ich geh dem mal nach.

Drohnen und Laufen

Kürzlich postete ich ein Bild aus der Luft von mir beim Laufen in eine Strava-Aktivität. Worauf ich am Wochenende eine nette Email bekam. 

Zwei interessante Dinge...

Unser Forschungspraktikant im Labor für Software Engineering der Fachhochschule Münster beschäftigt sich mit dem Thema Drohnen beim Laufen. Wir machen das in Zusammenarbeit mit dem Institut für Geoinformatik der Uni Münster.

Das Thema ist kontrovers. Es birgt Potenzial und stößt aber auch oft auf Ablehnung.

1. Seine Onlineumfrage fragt nach positiven und negativen Aspekten:
http://survey.se-labor.de/index.php/survey/index/sid/388782/newtest/Y/lang/en

2. Er führt auch eine richtige Studie durch, um Gesten zu ermitteln, mit denen man eine Drohne beim Laufen bedienen könnte (etwas ausführlicher als bereits erhältliche Drohnen). Hierzu sucht er noch Probanden. Ich hänge einmal das Consent-Form zu seiner Studie an.

Also vielleicht habt ihr Lust da mitzumachen. Der Kollege freut sich über rege Teilnahme. Wie sich herausstellte arbeitet er genau wie ich an der FH. So klein ist die Welt und soviel Umwege braucht es manchmal um das herauszufinden.

Laufen

Apropos Laufen. Laufziel 50 Kilometer erreicht. Allerdings doch sehr krampfig und unrund. Seit letztem Wochenende hatte ich Magenschmerzen. Woher die kamen, konnte ich nicht so recht sagen, also ging ich Dienstag dann einfach Laufen. Weil ich nicht zum Training wollte, weil das mit Magenschmerzen unter Umständen unangenehm sein kann, bei der Belastung, dachte ich, ein kleines Läufchen wäre ok. Das kam dann dabei raus.

Knapp 23 Kilometer und fast 500 Höhenmeter. You can call me Trottel. Ich lief 8 mal um den sogenannten Vorbergshügel (nahe der Stelle wo das Strontianit gefunden wurde). Weil ich es kann und weil ich schon immer mal einen Halbmarathon dort laufen wollte. Am nächsten Tag hatte ich dann richtig Magenschmerzen und ich musste die Arbeit knicken. Juchee. Sehr schlau. Samstag war ich dann wieder hergestellt und lief nochmal 17 Kilometer und Sonntag habe ich die 50 dann vollgemacht. Etwas ungewohnt mit den relativ langen Läufen und doch auch relativ hohem Tempo. Insgesamt fühlte sich die Woche deshalb auch unrund an. Weiterhin mag ich es lieber häufiger und kürzer.

Arbeit

Mit dem Kollegen Schäfer bin ich jetzt jede Woche live bei Facebook für die FH Münster zu sehen. Das läuft immer besser und wird auch immer abwechslungsreicher. Spannend was auch die Software alles möglich macht. Macht Spaß und eröffnet ein ganz neues Feld. Ich verlinke mal die heutige Folge.

Sonst war ich Montag eine Hochzeit fotografieren. Unter anderem "Analog" - ich mag das körnige und den speziellen analogen Look. Da kommt dann auch mal was unscharfes bei raus. Gut, wenn die digitale Kamera auch noch am Start ist.

Fußball

Leverkusen hat gefühlt 10 Testspiele absolviert. Und nur eins gewonnen. Die Testspiele (ok es waren nur fünf, wenn ich richtig gezählt habe) waren alle gegen unterklassige Gegner, die schon weiter in der Vorbereitung sind, aber naja.... das ist schon etwas enttäuschend. Und bestimmt nicht nach dem Geschmack von Coach Herrlich.

Im letzten Testspiel hat sich Sven Bender übrigens mal wieder die Nase gebrochen. Was macht der eigentlich immer mit seinem Kopf? Die Nase war schon mehrfach gebrochen, Jochbein war schon hinüber, Augenhöhlenbruch. Irgendwie scheint er seinen Kopf nicht so richtig zu mögen.

Serien

Comic-Con heißt Serien-Trailer-Zeit. Hängen geblieben sind bei mir Stranger Things - Season 2 und...

... die neue Star Trek-Serie Discovery, aber eher aus nostalgischen Gründen, weil ich früher "The Next Generation" und "Deep Space Nine" faulend auf dem Bett nach der Schule konsumierte (übrigens genauso wie Baywatch - das Sat-1-Nachmittagsprogramm - das waren Zeiten).

Neben den Trailern habe ich die letzte Staffel von Girls zu Ende gebracht. Die Staffel war genau eine Folge zu lang. Die letzte Episode hätte man sich wirklich sparen können, doch sonst war es eine famose Staffel die eine tolle Serie zu Ende bringt. Das ganze war speziell, aber hatte so unvergessliche Momente, wie es kaum eine Serie in den letzten Jahren geschafft hat, eben solche zu produzieren. Schön zum Abschluss war das "Goodbye to Girls", was man sich bei HBO im Youtube-Kanal anschauen kann.

Dies. Das. Ananas.

Die New Yorker U-Bahn in den 70ern und 80ern in Bildern

Zum Anschauen

Großartig. Den Hintergrund zur National Graphic-Geschichte gibts hier.

 

 

Rückblick KW9-2017

Wieder einmal eine Woche ohne Laufen - im Nachhinein trotzdem eine gute Woche mit der ein oder anderen positiven Entwicklung. Seit längerer Zeit mal eine Woche von den Kindern getrennt und unter der Woche froh gewesen, dass sie wieder da waren.

Roger Schmidt geht

Positive Entwicklung 1. Roger Schmidt ist seit gestern nicht mehr Trainer in Leverkusen. Das ist schade für ihn, aber sicherlich gut für die Mannschaft. Ich sehe es ähnlich wie Ronald Reng (hörenswertes Interview im Deutschlandfunk), der Schmidt als guten Trainer sieht, der aber daran scheiterte, die Mannschaft wieder in die Bahn zu bringen. Der Schritt ihn deshalb zu entlassen, sei demnach der richtige gewesen. 

Der ein oder andere dürfte anführen, dass der Schritt von Seiten der Vereinsführung zu spät kam, wenn man desolate Leistungen wie gegen Hamburg, Mainz oder am Wochenende gegen Dortmund sieht. Allerdings ist so die Mannschaft in der Pflicht auch wirklich Leistungen abzuliefern, nachdem man mit dem Trainer nun wirklich alles probiert hatte. Hinter Schmidt verstecken geht nun nicht mehr.

Schmidt bleibt für mich in zwiespältiger Erinnerung. Auf der einen Seite der Trainer mit einem Plan, der Spieler groß herausgebracht hat und deren Marktwert um ein vielfaches gesteigert hat, auf der anderen Seite das nicht erfüllte unausgesprochene Versprechen, dass man mit einer so talentierten Mannschaft einen Schritt weiter geht. Ob das nun das Viertel- oder Halbfinale der Champions-League, ein Titel im DFB-Pokal oder das Verkürzen des Abstands zu den Bayern oder zum BVB ist.

Oft wirkte er zu verbohrt, zu verharrend, auf dem was er kann, statt hier und da den taktischen Horizont zu erweitern. Spannend auch, was die Spielverlagerung zum Thema erweitertes Trainerteam unter Schmidt schreibt.

So ist die Entlassung von Roger Schmidt vielleicht nur die logische Folge einer anderen Entlassung: der von Oliver Bartlett. Der Athletiktrainer, der auch die Dortmunder Meistermannschaften 2011 und 2012 fit machte, wurde im Dezember entlassen. Sein Tätigkeitsfeld ist vor allem die Verletzungsprävention, zudem plant er im Trainingsbetrieb die Feldgrößen und Intervalllängen der Spielformen, was entscheidend dafür ist, in den Spielformen Kondition zu entwickeln. Nun habe ich keinen genauen Einblick in die internen Vorgänge oder die Arbeit von Bartlett. Die Verletzungsmisere der Leverkusener im Laufe der Hinrunde spricht jedoch von einem Scheitern. Die Intensitätsmängel im Pressing der Mannschaft dürften auch eine Konsequenz davon sein. Und ohne herausragende Intensität und Kompaktheit ist das 4-2-2-2 direkt viel weniger Wert. 

Nun kommt ein neuer Trainer. Ob er das Phlegma Leverkusen besiegen kann?

Lesenswert: Ein paar schlaue und lesenswerte Wort zu Kevin Großkreutz beim Kamke drüben. Habt ihr eh schon gelesen.

Laufen

Wie bereits geschrieben, war ich kein Mal laufen, da ich zwar nicht richtig krank, aber nicht richtig fit gewesen bin. Das nervt zwar, zeigt aber auch, dass man zwischendurch mal auf seinen Körper hören muss, damit man nicht den Bach runter geht. Das habe ich vielleicht in den letzten 6 Monaten etwas schleifen lassen. 

Von Anfang 2015 bis Mitte 2016 bin ich in jeder Kalenderwoche mindestens einmal laufen gewesen, was soviel heißen muss, dass ich nicht einmal ernsthaft krank war. In den letzten 6 Monaten sind dann jedoch krankheits, umzugs- und arbeitsbedingt 9 lauffreie Wochen dazu gekommen. Ich schraub jetzt erst einmal mein Wochenziel von 50 Kilometern auf 30 runter - das nimmt den selbstaufgebauten Druck ein bisschen raus. Stichwort: Runners Guilt

Sehr lesenswert: 7 amazing strava records.  Unter anderem eine Frau, die seit 5 Jahren jeden Tag läuft. WTF.

Arbeit

In den letzten Wochen bin ich etwas unstrukturiert gewesen - Zeit mal wieder auf To-Do-Listen zurückzugreifen. Mein Tool der Wahl ist da Asana. Umsonst, einfach, aber auch bis zum Projektmanagement nutzbar. 

Unter der Woche lief meine letzte fertiggestellte freie Arbeit auf dem Hochschuldidaktik-Tag der FH Münster. 200 Leute, die sich in Kinoatmosphäre im Hörsaal die eigene Arbeit anschauen, machen Freude.

For the record. Wollte mich immer nochmal genauer mit Color Grading (und auch Davinci Resolve) auseinandersetzen. Hier ein paar Links dazu

Sonst so

Diese Woche was im Garten gemacht. Kräuter gepflanzt und so. I love it.

Ich hab Jahre in Essen gearbeitet. Der geschätzte Berni Mayer hängt da seit längerer Zeit aus unschönen Gründen ab und sinniert über den Glauben. 

Die gute alte Diskussion. PC oder Mac. Canon oder Nikon. Spiegelreflex oder Spiegellos. Wobei das letzte Beispiel ein sehr neues ist, denn sooo lange gibt es noch keine Mirrorless-Kameras. Ich bin im Moment auch bei Spiegellos angekommen, jedoch bin ich bis heute nie 100%-ig mit ihnen warm geworden. Das größte Argument bleibt für mich die Portabilität. Wenn ich an meine alte Canon 5Dm2 denke, die am Ende nur noch zuhause rumhing, weil sie mir zu schwer und zu mächtig zum rumschleppen war - da sieht es nun schon anders aus. Der Knuspermagier hat sich auch ein paar Gedanken gemacht. 

Digitaler Frühjahrsputz. Good point. Sollte ich auch mal machen. 

Jack Johnson. Der Surfer. Der Musiker. Hat auch mal Film studiert und eine halbstündige Doku über Abfall im Meer gedreht. Gut und jetzt bei Youtube schaubar - hier eine Einschätzung von PewPewPew

Serien

Letzte Woche lief eine wunderbare Girls-Folge mit Matthew Rhys. Rhys spielt einen erfolgreichen Schriftsteller, der angeblich junge Frauen zu sexuellen Handlungen nötigt. Ein ganz wunderbares Kammerstück im Zusammenspiel mit Lena Dunham.

Rhys startet die Tage auch in die 5.Staffel von "The Americans". Wie ich finde, eine der besten Serien der letzten Jahre.

Zum Schauen