Rückblick KW18-2017

Die letzte Woche war dezent stressig, weil familiär viel zu stemmen war. Mit zwei Kids, zwei arbeitenden Erziehungsberechtigten, mehreren unabhängigen Jobs und dem normalen Alltagswahnsinn muss man teilweise hart jonglieren um irgendwie alles auf die Reihe zu bekommen. Am Ende des Tages wundert man sich, dass dann doch alles geklappt hat und fällt nur noch tot ins Bett.

Fußball

Fangen wir mit der Bundesliga an und der Situation in Leverkusen. Am Wochenende gab es ein 1:1 in Ingolstadt. Das Spiel habe ich nicht gesehen, was nicht weiter schlimm ist, denn es muss ein irres Gegurke gewesen sein. Viel interessanter waren die Interviews mit den Verantwortlichen nach dem Spiel, speziell mit Rudi Völler. Es ist alles wie immer. Etwas funktioniert nicht gut (der neue Trainer, die Saison im Allgemeinen, die neuen Spieler), man äußert nichts konkretes (was ja auch gut ist. Öffentlich das Vertrauen absprechen macht nun wirklich keinen Sinn. Man stelle sich das mal vor. Reporter: "Ist Tayfun Korkut die richtige Wahl gewesen?" - Völler: "Nein, das war ein Fehlgriff. Wir hätten Schmidt behalten sollen, aber wir finden keinen besseren im Moment!"), gesteht ein, dass man Fehler gemacht hat (welche denn?) und hofft auf eine gute Analyse nach der Saison (das hoffen doch alle). 

Insgesamt wirkt Völler erstaunlich ruhig - das muss man sich zu Gute halten, aber auch ziemlich ratlos - wie so ziemlich alle im Verein. Wie konnte es passieren, dass man unten in der Tabelle steht. Es leuchtet niemanden ein. Überhaupt gibt es derzeit auch Entscheidungen des Trainers, die interessant und fraglich sind und Spekulationen für die nächste Saison anheizen. Warum sitzen Chicharito und Bellarabi 90 Minuten auf der Bank? Was haben die beiden getan, dass sie überhaupt nicht zum Einsatz kommen. Klar sind sie nicht in der Form, aber wer ist das schon im Moment? Und was sagt es eigentlich über eine Mannschaft aus, wenn der jüngste Spieler mit am meisten Einsatz zeigt und den so wichtigen Punkt rettet? Wie schon oft gesagt, Abstieg, auch wenn er rein rechnerisch noch möglich ist, sollte nun endgültig vom Tisch sein, aber man hat ja schon Pferde... ihr wisst schon.

Andere Liga. Gleiches Thema. Abstieg. Beeindruckend, wie sich Preußen Münster in Liga 3 aus dem Tabellenkeller gearbeitet hat. In der Rückrundentabelle ist man 3. Wenn man doch einmal eine Saison konstant gut spielen würde, wäre die zweite Liga in greifbarer Nähe. 

Laufen

Bämbäm. Ich muss lachen, wenn ich jemanden davon erzähle, dass ich am Wochenende einen Pokal gewonnen habe. Für einen dritten Platz. Bei einem Volkslauf. Und ein Handtuch. 

Es ist dann letztlich halb so spektakulär, wie es sich anhört. Am Wochenende war Stiftslauf in Nottuln - ein kleines Kaff hier in der Umgebung, dementsprechend trifft sich da nicht unbedingt die Laufelite der Nation. Dennoch immerhin knapp 150 Leute über 5 Kilometer. Letztes Jahr war ich auch schon mal da und es ist und war richtig nett. Es gibt ein Stadtfest, viel Animation für die Kinder und eine tolle Strecke einmal auf einen Hügel und wieder runter. Und dieser Hügel macht das Rennen auch spannend.

Während ich im letzten Jahr diesen Hügel rund 15 Sekunden schneller raufgelaufen bin, war ich dieses Jahr schlauer und hab es etwas ruhiger angehen lassen. Vor mir waren zwei Läufer von denen ich wusste, dass es schwer wird da dran zu bleiben und ich war in einer Gruppe von weiteren zwei Läufern. Einer davon wurde dann der härteste Konkurrent um Platz 3. Beim Rauflaufen war ich schneller, beim Runterlaufen zunächst er. Da es aber immer wieder kleinere Wellen gab, konnte ich zum Schluss aufschließen und auf der Zielgeraden zwei Sekunden rausschlagen. Am Ende war ich auf der kompletten Strecke 30 Sekunden schneller als letztes Jahr. 

Hier das Strava-Segment des Laufs und der Vergleich zwischen 2016 und 2017 samt Höhenprofil. Da fehlen ein paar Meter.

Apropos Laufen. Die Woche habe ich auch noch Teil 4 meines Vlogs veröffentlicht.

Serien

Eigentlich gestern erst fertig geguckt. Dear White People. 10 Episoden unterschiedlicher Qualität, die mich immer am Ball gehalten haben. Ich kanns nur empfehlen. Filmisch und storytechnisch spannend umgesetzt.  

Auf Halde liegen noch die aktuellen "The Americans"-Folgen. Eine Serie über zwei russische Agenten, getarnt als amerikanische Familie zur Zeit des kalten Kriegs in Washington leben. Der Agentenschnickschnack ist nett, aber die Serie besticht vor allem durch die Darstellung der zwischenmenschlichen Beziehungen und der Probleme, die durch so eine arrangierte Agentenehe entstehen.

Ebenfalls auf Halde. Better Call Saul und Fargo. 

Gestern kurz reingeschnuppert. 4 Blocks. Der neue heiße deutsche Scheiß. Die Presse feierts - da muss man doch schon skeptisch sein.

Brotbacken

Das Bild im Header stammt von meiner letzten Brotbackaktion, was mich immer noch daran erinnert, das Thema hier noch weiter auszurollen. Ich musste den neuen Ofen samt der neuen Küche mal testen und das macht doch schon einen Unterschied. Mehr dazu in den nächsten Wochen. 

Sonstso

Song, der mich lange hinhält, mich nicht überzeugt, aber trotzdem fasziniert. Speziell, wenn die Drums endlich einsetzen, ab 3:15, aber was das angeht, kommt niemand über Phil Collins drüber.

Rückblick KW9-2017

Wieder einmal eine Woche ohne Laufen - im Nachhinein trotzdem eine gute Woche mit der ein oder anderen positiven Entwicklung. Seit längerer Zeit mal eine Woche von den Kindern getrennt und unter der Woche froh gewesen, dass sie wieder da waren.

Roger Schmidt geht

Positive Entwicklung 1. Roger Schmidt ist seit gestern nicht mehr Trainer in Leverkusen. Das ist schade für ihn, aber sicherlich gut für die Mannschaft. Ich sehe es ähnlich wie Ronald Reng (hörenswertes Interview im Deutschlandfunk), der Schmidt als guten Trainer sieht, der aber daran scheiterte, die Mannschaft wieder in die Bahn zu bringen. Der Schritt ihn deshalb zu entlassen, sei demnach der richtige gewesen. 

Der ein oder andere dürfte anführen, dass der Schritt von Seiten der Vereinsführung zu spät kam, wenn man desolate Leistungen wie gegen Hamburg, Mainz oder am Wochenende gegen Dortmund sieht. Allerdings ist so die Mannschaft in der Pflicht auch wirklich Leistungen abzuliefern, nachdem man mit dem Trainer nun wirklich alles probiert hatte. Hinter Schmidt verstecken geht nun nicht mehr.

Schmidt bleibt für mich in zwiespältiger Erinnerung. Auf der einen Seite der Trainer mit einem Plan, der Spieler groß herausgebracht hat und deren Marktwert um ein vielfaches gesteigert hat, auf der anderen Seite das nicht erfüllte unausgesprochene Versprechen, dass man mit einer so talentierten Mannschaft einen Schritt weiter geht. Ob das nun das Viertel- oder Halbfinale der Champions-League, ein Titel im DFB-Pokal oder das Verkürzen des Abstands zu den Bayern oder zum BVB ist.

Oft wirkte er zu verbohrt, zu verharrend, auf dem was er kann, statt hier und da den taktischen Horizont zu erweitern. Spannend auch, was die Spielverlagerung zum Thema erweitertes Trainerteam unter Schmidt schreibt.

So ist die Entlassung von Roger Schmidt vielleicht nur die logische Folge einer anderen Entlassung: der von Oliver Bartlett. Der Athletiktrainer, der auch die Dortmunder Meistermannschaften 2011 und 2012 fit machte, wurde im Dezember entlassen. Sein Tätigkeitsfeld ist vor allem die Verletzungsprävention, zudem plant er im Trainingsbetrieb die Feldgrößen und Intervalllängen der Spielformen, was entscheidend dafür ist, in den Spielformen Kondition zu entwickeln. Nun habe ich keinen genauen Einblick in die internen Vorgänge oder die Arbeit von Bartlett. Die Verletzungsmisere der Leverkusener im Laufe der Hinrunde spricht jedoch von einem Scheitern. Die Intensitätsmängel im Pressing der Mannschaft dürften auch eine Konsequenz davon sein. Und ohne herausragende Intensität und Kompaktheit ist das 4-2-2-2 direkt viel weniger Wert. 

Nun kommt ein neuer Trainer. Ob er das Phlegma Leverkusen besiegen kann?

Lesenswert: Ein paar schlaue und lesenswerte Wort zu Kevin Großkreutz beim Kamke drüben. Habt ihr eh schon gelesen.

Laufen

Wie bereits geschrieben, war ich kein Mal laufen, da ich zwar nicht richtig krank, aber nicht richtig fit gewesen bin. Das nervt zwar, zeigt aber auch, dass man zwischendurch mal auf seinen Körper hören muss, damit man nicht den Bach runter geht. Das habe ich vielleicht in den letzten 6 Monaten etwas schleifen lassen. 

Von Anfang 2015 bis Mitte 2016 bin ich in jeder Kalenderwoche mindestens einmal laufen gewesen, was soviel heißen muss, dass ich nicht einmal ernsthaft krank war. In den letzten 6 Monaten sind dann jedoch krankheits, umzugs- und arbeitsbedingt 9 lauffreie Wochen dazu gekommen. Ich schraub jetzt erst einmal mein Wochenziel von 50 Kilometern auf 30 runter - das nimmt den selbstaufgebauten Druck ein bisschen raus. Stichwort: Runners Guilt

Sehr lesenswert: 7 amazing strava records.  Unter anderem eine Frau, die seit 5 Jahren jeden Tag läuft. WTF.

Arbeit

In den letzten Wochen bin ich etwas unstrukturiert gewesen - Zeit mal wieder auf To-Do-Listen zurückzugreifen. Mein Tool der Wahl ist da Asana. Umsonst, einfach, aber auch bis zum Projektmanagement nutzbar. 

Unter der Woche lief meine letzte fertiggestellte freie Arbeit auf dem Hochschuldidaktik-Tag der FH Münster. 200 Leute, die sich in Kinoatmosphäre im Hörsaal die eigene Arbeit anschauen, machen Freude.

For the record. Wollte mich immer nochmal genauer mit Color Grading (und auch Davinci Resolve) auseinandersetzen. Hier ein paar Links dazu

Sonst so

Diese Woche was im Garten gemacht. Kräuter gepflanzt und so. I love it.

Ich hab Jahre in Essen gearbeitet. Der geschätzte Berni Mayer hängt da seit längerer Zeit aus unschönen Gründen ab und sinniert über den Glauben. 

Die gute alte Diskussion. PC oder Mac. Canon oder Nikon. Spiegelreflex oder Spiegellos. Wobei das letzte Beispiel ein sehr neues ist, denn sooo lange gibt es noch keine Mirrorless-Kameras. Ich bin im Moment auch bei Spiegellos angekommen, jedoch bin ich bis heute nie 100%-ig mit ihnen warm geworden. Das größte Argument bleibt für mich die Portabilität. Wenn ich an meine alte Canon 5Dm2 denke, die am Ende nur noch zuhause rumhing, weil sie mir zu schwer und zu mächtig zum rumschleppen war - da sieht es nun schon anders aus. Der Knuspermagier hat sich auch ein paar Gedanken gemacht. 

Digitaler Frühjahrsputz. Good point. Sollte ich auch mal machen. 

Jack Johnson. Der Surfer. Der Musiker. Hat auch mal Film studiert und eine halbstündige Doku über Abfall im Meer gedreht. Gut und jetzt bei Youtube schaubar - hier eine Einschätzung von PewPewPew

Serien

Letzte Woche lief eine wunderbare Girls-Folge mit Matthew Rhys. Rhys spielt einen erfolgreichen Schriftsteller, der angeblich junge Frauen zu sexuellen Handlungen nötigt. Ein ganz wunderbares Kammerstück im Zusammenspiel mit Lena Dunham.

Rhys startet die Tage auch in die 5.Staffel von "The Americans". Wie ich finde, eine der besten Serien der letzten Jahre.

Zum Schauen